Das Schweizer Gesundheitssystem versieht Patienten mit sehr hochwertiger medizinischer Versorgung ... gehört aber zu den teuersten weltweit. Aus diesem Grund verlangt die Eidgenossenschaft von allen ihren Staatsbürgern und Bewohnern, eine Krankengrundversicherung bei den privaten Versicherern des Landes abzuschließen. Diese Lösung ist jedoch selten ausreichend und sollte durch eine zusätzliche Krankenversicherung ergänzt werden.
Krankenversicherung für in der Schweiz lebende Ausländer
Wie funktioniert das Gesundheitssystem in der Schweiz?
Die Schweiz verfügt nicht über ein universelles Sozialversicherungssystem, aber das Bundesgesetz über obligatorische Gesundheitsversorgung (LAMal) schreibt allen Staatsbürgern und Bewohnern vor, dass sie über Versicherungsschutz in Form einer Krankengrundversicherung verfügen müssen, die bei einem der privaten Krankenversicherer des Landes abgeschlossen wird. Ausländer, die in der Schweiz zu leben beabsichtigen, müssen sich innerhalb einer Frist von 3 Monaten nach ihrer Einreise Versicherungsschutz beschaffen.
Diese Grundversicherung muss einen Katalog an Mindestleistungen umfassen, u. a.:
Behandlungen durch Allgemeinärzte und Fachärzte nehmen Ärzte in dem Kanton vor, in dem der Versicherte ansässig ist.
Krankenhauseinweisung in eine der Institutionen, die auf der Liste der im Wohnsitzkanton zugelassenen Einrichtungen aufgeführt sind (oder im Notfall in eine andere Einrichtung).
Bestimmte Vorsorgeuntersuchungen.
Medikamente.
Bei der Grundversicherung ist die medizinische Versorgung bei einem Unfall generell ausgeschlossen; es muss ein erweiterter Versicherungsschutz abgeschlossen werden, um sie zu decken, sofern der Versicherte ihn nicht bereits über seinen Arbeitgeber erhält. Auch die Krankenhausunterbringung in einem Doppelzimmer oder in einem Einzelzimmer, zahnärztliche Versorgung und Augenheilkundebehandlungen sind optionale Leistungen.
Grundlage bei den Schweizer Versicherungspolicen stellen jährliche Selbstbehalte dar (von 300 bis 2.500 Schweizer Franken für einen Erwachsenen) und Eigenanteile (Abzüge von erstatteten Kosten) dar: je höher der Selbstbehalt, desto geringer die Versicherungsprämie. Im Gegenzug für bestimmte Beschränkungen ist bei einigen Versicherungsmodellen vorgesehen, dass die Höhe der Beiträge weiter reduziert wird: beispielsweise beim Modell des „Familienarztes“ (das die Wahl eines Allgemeinarztes beinhaltet, die nicht geändert werden kann) oder beim HMO-Modell (Health Maintenance Organization, das die Behandlung innerhalb des von der zuständigen lokalen Versicherung zugewiesenen Gesundheitsnetzes beinhaltet).
> Gut zu wissen: Die Website des Bundesamts für Gesundheit bietet einen sehr genauen Prämienrechner, der Ihnen ermöglicht, Ihre Beiträge nach mehreren Kriterien zu veranschlagen (Kanton, Versicherer, Alter des Versicherten, Option Unfalldeckung, Versicherungsmodell etc.).
> Lesen Sie auch: Das Gesundheitssystem in der Schweiz: Wie Sie sich als dort lebender Ausländer versichern
Welche Krankenversicherung sollte man in der Schweiz auswählen: lokal oder international?
Die Beschränkungen der obligatorischen Grundversicherung in der Schweiz bringen Versicherte im Allgemeinen dazu, einen ergänzenden Krankenversicherungsschutz abzuschließen, damit ihnen mehr erstattet wird. Diese erweiterten Leistungen können wie folgt sein:
Sie werden manchmal von Arbeitgebern finanziert.
Sie werden einzeln bei einem Schweizer Versicherer erworben.
Sie werden einzeln bei einem internationalen Versicherer erworben.
In der Schweiz lebende Ausländer wählen häufig die dritte Möglichkeit, da sie ihnen Versicherungsschutz in den verschiedenen Schweizer Kantonen sowie in anderen europäischen Ländern ermöglicht, und sie können von vielen konkreten Vorteilen profitieren.