Wie ist man in den UAE krankenversichert?

Es gibt einige geringere Unterschiede in den einzelnen Emiraten, vielleicht vergleichbar mit unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen deutschen Bundesländern. Die Grundsätze sind aber einheitlich. Allerdings besteht (noch) nicht in allen Emiraten eine Krankenversicherungspflicht. Wir nehmen hier Dubai als Referenzstaat.

In Dubai gibt es – ähnlich wie in Deutschland – zwei Formen der Krankenversicherung: die staatliche Krankenversicherung und die private Krankenversicherung.

Die staatliche Krankenversicherung heißt “Thiqa” und wird von der staatlichen Gesundheitsbehörde angeboten. Sie ist für alle Einheimischen und Besucher mit längerem Aufenthalt verpflichtend. Die private Krankenversicherung wird von verschiedenen privaten Versicherungsunternehmen angeboten und ist für alle Einwohner und Beschäftigten in Dubai (zusätzlich) möglich, aber nicht obligatorisch.

Allerdings besteht in Dubai eine grundsätzliche Pflicht für einen ausreichenden Krankenversicherungsschutz. Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen eine Versicherung für ihre Angestellten abschließen müssen. Das gilt auch für so genannte Sponsoren, das sind Menschen oder Institutionen, die für andere Personen verantwortlich sind. Darunter sind auch Familienmitglieder zu verstehen, etwa der Ehepartner oder die Kinder. Für diese muss der „Sponsor“ ebenfalls eine ausreichende Krankenversicherung abschließen. Die Versicherung muss von einem in Dubai lizenzierten Versicherungsunternehmen bereitgestellt werden.

Wichtig! Ein Verstoß gegen die Versicherungspflicht kann zu Geldstrafen und/oder zur Ausweisung aus den UAE führen.

Von der gesetzlichen Verpflichtung abgesehen, liegt ein ausreichender Krankenversicherungsschutz ja immer auch im wohlverstandenen Eigeninteresse jedes Menschen.

^Kurzinfo

^{Zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) gehören:}

^{·        Abu Dhabi}

^{·        Adschman}

^{·        Dubai}

^{·        Fudjairah}

^{·        Ras Al-Khaimah}

^{·        Sharjah}

^{·        Umm al-Qaiwain}

Die UAE sind eine föderale konstitutionelle Monarchie. Die sieben Herrscher der Emirate bilden gemeinsam das oberste Verfassungsorgan des Landes, den Obersten Rat. Aus ihrer Mitte des Rates wird der Präsident der UAE gewählt, der diese nach außen vertritt.

Die Bevölkerung der UAE betrug im Jahr 2021 geschätzt circa 9,6 Millionen Menschen

Mit Deutschland besteht kein Sozialversicherungsabkommen und seit 2002 auch kein Doppelbesteuerungsabkommen (mehr).

Die offizielle Währung der UAE ist der UAE-Dirham (AED). Es gibt etwa 4 AED für einen Euro (Stand Dezember 2023)

Beiträge

Die Höhe der Beiträge richtet sich nach unterschiedlichen Faktoren. Dazu gehören das Einkommen, das Alter, der Gesundheitszustand und die Zahl der (mitversicherten) Familienangehörigen. Es ist also quasi eine Mischung aus den beiden in Deutschland bekannten Systemen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung.

Die Kosten für eine private Krankenversicherung in Dubai sind ebenfalls recht unterschiedlich. Es empfiehlt sich daher, ggf. mehrere Angebote einzuholen und auch Vergleiche mit internationalen Krankenversicherungen anzustellen.

Leistungen

Die gesetzliche Krankenversicherung in Dubai bietet folgende (Grund-)Leistungen an:

• Ambulante Behandlung

• Stationäre Behandlung

• Diagnostische Tests

• Medikamente

• Mutterschaftsleistungen (für Frauen)

Diese Basisversicherung, bekannt als Essential Benefits Plan (EBP), muss von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter und deren Familienangehörige abgeschlossen werden. Diese Mindestanforderungen hinsichtlich der Leistungen gelten auch für eine private Krankenversicherung.

Die Krankenversorgung in Dubai hat ein sehr hohes Niveau, ist allerdings auch teuer. Zumindest es über die staatlichen Grundleistungen hinausgeht.

Versicherung als Arbeitnehmer

In der Sozialversicherung gilt immer das Sozialversicherungsrecht des Landes, in dem die Tätigkeit tatsächlich ausgeübt wird. Arbeiten Sie also bei einem Arbeitgeber in den UAE, wird dafür das dortige Recht angewandt. Ihr Arbeitgeber wird Sie deshalb nach den in den UAE geltenden Bestimmungen versichern (Basisversicherung). Ob die dortigen gesetzlichen Versicherungsleistungen Ihren Wünschen und Anforderungen entsprechen, müssen Sie selbst beurteilen. Gegebenenfalls sollten Sie einen (zusätzlichen) privaten Versicherungsschutz (Auslandskrankenversicherung) abschließen.

Versicherung als Rentner

Als Bezieher einer deutschen Rente, endet die Krankenversicherung in Deutschland, wenn Sie Ihren Wohnsitz in die UAE verlegen. Da die deutsche Rente in diesen Fällen als so genannte Auslandsrente gezahlt wird, müssen Sie sich um die notwendige Krankenversicherung in den UAE dann selbst kümmern.

Wenn Sie schon eine private Krankenversicherung haben

Zwar besteht bei einer in Deutschland abgeschlossenen privaten Krankenversicherung der Versicherungsschutz grundsätzlich auch im Ausland. Das ist aber nicht immer automatisch der Fall, Sie müssen das deshalb mit Ihrer Versicherung klären. Es kann nämlich Leistungsausschlüsse bei einem dauerhaften Aufenthalt geben und dieser muss ggf. extra versichert werden. Um eine doppelte Versicherung zu vermeiden, sollten Sie auch prüfen, ob Ihre Versicherung nach dem Recht der UAE anerkannt wird und Sie damit von der dortigen Verpflichtung zum Abschluss einer Versicherung befreit sind, oder Sie dort ggf. noch eine zusätzliche Versicherung benötigen.

Wenn Sie eine zusätzliche Absicherung im Ausland benötigen, können Sie unsere Auslandskrankenversicherung auf Dauer nutzen. Diese Möglichkeit besteht unabhängig davon, ob Sie noch einen Wohnsitz in Deutschland behalten oder nicht. Mehr dazu finden Sie unter.

Ohne Belang ist der Grund, aus dem Sie sich dauerhaft im Ausland aufhalten. Ob Sie also als Rentner, als Arbeitnehmer (mit regionalem Arbeitsvertrag) oder aus anderen Gründen dauerhaft in die UAE ziehen – der umfassende private Schutz unserer Auslandskrankenversicherung ist immer für Sie da.

Besuch in Deutschland

Wenn Sie in der staatlichen Krankenversicherung in Dubai versichert sind, werden von dieser grundsätzlich keine Kosten für eine Behandlung im Ausland übernommen, also auch nicht in Deutschland. Haben Sie dort eine private Krankenversicherung müssen Sie sich die Versicherungsbedingungen genau anschauen. Einige private Krankenversicherung in Dubai übernehmen auch die Kosten im Ausland, die Regel ist das aber nicht. Achten Sie also besonders darauf achten, dass diese Leistungen eingeschlossen sind.

Ist der Schutz der Versicherung in Dubai für Sie nicht ausreicht, empfehlen wir Ihnen eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Auch, wenn Sie deutscher Staatsbürger mit erstem Wohnsitz im Ausland sind, ist das problemlos möglich. Mehr Informationen dazu und die Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter.

Was sonst noch wichtig ist…

Für die Einreise in die UAE benötigen Sie einen gültigen Reisepass. Je nach Art und Dauer des Aufenthaltes ist zudem ein Visum erforderlich. Als Tourist können Sie dies in der Regel am internationalen Flughafen erhalten, das hängt aber unter anderem von Ihrer Staatsangehörigkeit ab. Wollen Sie sich länger oder gar dauerhaft in den UAE aufhalten, benötigen Sie in jedem Fall ein Visum und eine entsprechende Erlaubnis. Wenn Sie in den UAE tätig werden wollen, benötigen Sie einen besonderen Aufenthaltstitel, der eine Erwerbstätigkeit ausdrücklich zulässt. Detailinformationen zu den Visa-Regelungen finden Sie unter.

Wenn Sie sich länger in den UAE aufhalten wollen, sollten Sie zudem die steuerrechtlichen Fragen nicht außer Acht lassen. Das gilt insbesondere, wenn Sie noch Einkünfte in oder aus Deutschland haben sollten, wie zum Beispiel Mieteinkünfte oder eine Rente. Dann sollten Sie sich unbedingt schon im Vorwege steuerlich beraten lassen – sonst kann es teuer werden.