Um die nahezu eineinhalb Milliarden Staatsbürger mit einer Krankenversicherung zu versorgen, hat die chinesische Regierung 2009 über die Initiative „Healthy China 2020“ eine umfassende Reform gestartet. Die Umsetzung dieses Programms mit dem Ziel, alle Bewohner bis 2020 mit einem effizienten, bezahlbaren und zugänglichen Gesundheitssystem zu versehen, musste auf 2030 verschoben werden. Aber selbst wenn sich bereits Verbesserungen abzeichnen, müssen die Staatsbürger immer noch für einen hohen Restbetrag selbst aufkommen. Medizinische Versorgung kann teuer werden, und der Abschluss einer individuellen Krankenversicherung ist unverzichtbar, um diese Ausgaben zu senken.
Welche Krankenversicherung benötigen in China lebende Ausländer?
Wie funktioniert das Gesundheitssystem in China?
Das chinesische Gesundheitssystem bietet Bewohnern dank einer Krankengrundversicherung einen fast uneingeschränkten Versicherungsschutz, der auf dem Beschäftigungsverhältnis basiert und primär von den Arbeitgebern finanziert wird. Selbstständige können dieser Krankengrundversicherung freiwillig beitreten.
Dieses System gliedert sich in zwei Teile:
Ein persönliches Konto, in das jeder Arbeitnehmer Beiträge einzahlt, mit denen er bis zur Erschöpfung des Kontos ambulante Versorgung und Medikamente bezahlen kann. Kosten bis zu 10 % des Jahreseinkommens des Arbeitnehmers werden vollständig übernommen.
Einen gemeinsamen Krankenhausfonds, der hauptsächlich aus Arbeitgeberbeiträgen finanziert wird und Kosten zwischen einer Mindestgrenze von 10 % und einer Höchstgrenze des Sechsfachen des durchschnittlichen jährlichen Jahreseinkommens abdeckt. Der Fonds übernimmt daher 50 % bis 80 % der angefallenen Kosten.
Diese Grundversicherung erfordert jedoch häufig, dass Versicherte in China zusätzlich für Behandlungskosten aufkommen müssen. Mit Abschluss einer privaten Krankenversicherung kann dieser Nachteil allerdings ausgeglichen werden.
Wahl der Krankenversicherung in China: lokale oder internationale Versicherung?
Die chinesische allgemeine Krankenversicherung bietet meist eine unzureichende Kostenübernahme, umso mehr, wenn die Versicherten den privaten Sektor in Anspruch nehmen. Der private Sektor wird von der Bevölkerung meist bevorzugt, da er moderner und besser ausgestattet ist als der öffentliche Sektor, auch wenn die Kosten dort häufig sehr hoch sind.
Daher wird der Abschluss einer zusätzlichen Krankenversicherung ausdrücklich empfohlen. Manche chinesischen Arbeitgeber bieten ihren Arbeitnehmern dazu eine lokale Versicherung an, deren Leistungen je nach Unternehmen unterschiedlich sind. Bei manchen Verträgen ist die Kostenübernahme von Medikamenten, Untersuchungen oder speziellen medizinischen Behandlungen ausgeschlossen. Viele der Verträge sehen einen Selbstbehalt und Erstattungslimits vor und Behandlungen sind manchmal mit erheblichen Wartezeiten verbunden.
Auslandsversicherungen hingegen bieten Versicherungslösungen an, die flexibler und besser an die Bedürfnisse der in China lebenden Ausländer angepasst sind. Je nach abgeschlossenem Vertrag wird höherer Versicherungsschutz geboten, der sich möglicherweise auf mehrere Länder erstreckt.