In Marokko wird seit einigen Jahren ein Sozialversicherungssystem, die sogenannte Assurance maladie obligatoire (AMO - „Krankenpflichtversicherung“) auf- und zunehmend ausgebaut. Das System war lange Zeit sowohl in- als auch ausländischen Arbeitnehmern vorbehalten, kommt aber seit März 2021 auch Selbständigen zugute. Da die Qualität der öffentlichen Gesundheitseinrichtungen jedoch sehr unterschiedlich ist, sind Patienten im Allgemeinen gezwungen, sich an den privaten Gesundheitssektor zu wenden, dessen Kosten von der AMO nicht gedeckt werden.
Welche Krankenversicherung benötigen in Marokko lebende Ausländer?
Wie funktioniert das Gesundheitssystem in Marokko?
Mit der AMO Sozialversicherung haben Versicherte und ihre Unterhaltsberechtigten Anspruch auf die teilweise Deckung eines Katalogs von Gesundheitsleistungen, der im Verlauf der Jahre erweitert wurde. Dieser deckt aktuell folgende Leistungen ab:
Ambulante Heilbehandlung (ärztliche Konsultationen, Laboruntersuchungen, zahn- und augenärztliche Versorgung sowie Radiologie, verschreibungspflichtige Medikamente usw.)
Stationäre Heilbehandlung im Krankenhaus
Schwangeren- und Wöchnerinnenbetreuung
Nach dem Vorbild des französischen Sozialversicherungssystems funktioniert das marokkanische auf der Grundlage von:
festgelegten Gebühren für jede medizinische Leistung, die vom öffentlichen Sektor eingehalten werden müssen, vom privaten Sektor jedoch überschritten werden können (z. B. 80 MAD für einen Besuch beim Allgemeinarzt und 150 MAD beim Facharzt, im privaten Sektor erbracht);
einem auf diese Tarife angewandten Erstattungssatz, der in der Regel bei 70 % für ambulante Heilbehandlung und bei 90 % für stationäre Heilbehandlung im Krankenhaus liegt (auf 70 % reduziert bei einem Krankenhausaufenthalt im privaten Sektor).
Versicherte müssen daher für die restlichen Kosten meist selbst aufkommen, ebenso wie für Leistungen des privaten Sektors, die über den Tarifen liegen und die niemals von der AMO abgedeckt werden.
Was ist bei der Wahl einer Krankenversicherung in Marokko zu beachten?
Wenn man in Marokko lebt, ist es daher unerlässlich, eine zusätzliche Krankenversicherung abzuschließen. Denn während Behandlungskosten im öffentlichen Sektor moderat sind, liegen sie im öffentlichen Sektor deutlich höher: Trotz mehrerer Versuche, die Tarife der AMO, bei der die Erstattung privater Behandlungskosten erheblich eingeschränkt ist, neu einzustufen, wurden diese seit 2006 nicht geändert und entsprechen normalerweise nicht den tatsächlich entstandenen Kosten.
Mit einer Zusatzkrankenversicherung lässt sich auch ein weiterer großer Nachteil vermeiden: Der Versicherungsschutz der AMO gilt nicht für Behandlungen nach Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten.
Mit der Wahl einer internationalen Krankenversicherung kann man nicht nur die tatsächlich anfallenden Gesundheitskosten abdecken, sondern zusätzlich von einer Reihe von Garantien und Leistungen speziell für im Ausland lebende Personen profitieren, die marokkanische Versicherungsgesellschaften nicht anbieten.